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Maria-Sibylla-Merian Gesamtschule Kohlscheid

07. Dez. 2019

Archiv

Hier finden Sie die archivierten Web-Seiten der Gesamtschule-Kohlscheid und der Maria-Sibylla-Merian-Gesamtschule von dem Gründungsbeschluss im Jahr 2011 bis zum 31.07.2022.


Ab dem 01.08.2022 steht unter der Web-Adresse

Link https://www.maria-sibylla-merian-gesamtschule.de

der neue Webserver der Schule zur Verfügung.


Faschismus hat Geschichte

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Die aktuellen gesellschaftlichen Ereignisse, in denen antisemitische und rechtsradikale Tendenzen zunehmen, wurden an der Maria-Sibylla-Merian- Gesamtschule zum Anlass genommen während der Projektwoche die eigene Geschichte in Herzogenrath und der Region Aachen historisch zu betrachten.

Gleich zwei Projektgruppen erarbeiteten Themenbereiche aus der Zeit vor und während der Übernahme der Nationalsozialisten. Eine ganze Palette von Subthemen wurde schließlich in einer Ausstellung mit verschiedenen medialen Präsentationen zusammengefasst.

Die Kaiserzeit und der verlorene erste Weltkrieg wurden als eine Ursache des Aufstiegs der Nationalsozialisten, ebenso wie der Versailler Vertrag und die Weimarer Republik, begriffen und die historischen Spuren und Zeugnisse in unserer Umgebung betrachtet.

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Der Westwall bei Herzogenrath, die „Ley-Siedlungen“ und der Verlauf des 2. Weltkrieges mit der Einkesselung Aachens, seiner Eroberung und Befreiung sowie der Errichtung erster demokratischer Strukturen in dem befriedeten Aachen wurden in historische Beziehungen gesetzt zu den faschistischen Verbrechen, die in der Region geschehen waren. Die erste freie Zeitung Deutschlands erschien noch vor Kriegsende in Aachen. Doch war der Arm der bereits besiegten Nazis lang und führte noch nach der Kapitulation Aachens schließlich zur feigen Ermordung des ersten demokratischen Oberbürgermeisters Franz Oppenhoff. Doch auch in dieser dunklen Zeit, in der sich viele Menschen durch die rechten Populisten verführen ließen, haben mutige Menschen auch in unserer Region Widerstand geleistet.

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Ein umfassendes Bild der geschichtlichen Realität wurde von den Schülerinnen und Schülern zusammengestellt. Schließlich konnte aus privaten Mitbringseln, Münzen, Fundstücken, privaten Fotos und Dokumenten, Orden und Alltagsgegenständen eine interessante zeitgeschichtliche Dokumentation ausgestellt werden. Die Fragen „Wie war die Zeit damals und warum haben die Menschen in unserer Heimat dies alles mitgemacht? Wie war das Leben in unserer Heimat? Wie hätte ich damals gehandelt?“, waren die zentralen Fragestellungen, welche die Schülerinnen und Schüler ergründen wollten.

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Die Gleichstellung, die Nürnberger Gesetze, die Ausstellung „Entartete Kunst“ und die Jugendorganisationen HJ und BDM waren nur einige Bausteine, welche die Teilnehmer in eigenen Plakatwänden darstellten. Als Hilfe wurden die „Stolpersteine“ und „Wege gegen das Vergessen“ genutzt und hiermit auch die lokale Verortung der nationalsozialistischen Geschichte erreicht. Die Schülerinnen und Schüler waren sich darüber einig, dass man nicht vergessen darf. Werte wie Toleranz, Freiheit und Solidarität für Menschen, die aus unfreien Lebenswelten zu uns flüchten, sind die beste Gewähr gegen erneuten Rechtsextremismus.

Wir sind ein Produkt unserer Geschichte, auch unserer faschistischen Geschichte. Dies zu verstehen und daraus zu lernen ist die Aufgabe, die unsere Schülerinnen und Schüler annehmen.
„Nie mehr mit den menschenverachtende „Trommlern“ zu marschieren“, diese Erkenntnis war für alle Beteiligten der Projekte beeindruckend und Ansporn sich für die Werte von Freiheit und Demokratie aktiv einzusetzen.

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Bericht: UBAN, Fotos: UBAN
09.01.2020