Sophie & ich – ein Theaterstück aufgeführt von GRETA
Am 18. und 19. November war das junge Grenzlandtheater der Städteregion Aachen, GRETA, zu Gast bei der Maria-Sibylla-Merian-Gesamtschule. Aufgeführt wurde das Theaterstück „Sophie & ich“ von Ursula Kohlert (Ankündigung - Sophie & ich) .
Timo Derissen, Schüler der Q2, hat sich mit der Aufführung auseinandergesetzt und schildert seine Eindrücke:
„Sophie & Ich“ ist ein Stück, das viele wichtige Botschaften enthält. Sophie Scholl war eine der bekanntesten Widerstandskämpferinnen gegen das Naziregime und kämpfte zusammen mit ihrem Bruder durch die Verteilung von Flugblättern unter dem Namen „Weiße Rose“ gegen jene Ideologie an.
Das Stück erzählt eine fiktive Geschichte, deren Kerninhalt die Freundschaft von Sophie Scholl und Traudl Junge darstellt. Die beiden sind Freundinnen und besuchen zusammen den Bund Deutscher Mädel (BDM). Im Laufe des Stücks driften ihre politischen Gesinnungen jedoch immer weiter auseinander, wobei Sophie Scholl sich immer weiter vom Naziregime entfernt und Traudl Junge schlussendlich zur Sekretärin von Hitler ernannt wird. Sein Finale findet das Stück in einer Traumszene, in der sich Traudl und Sophie mit der Schuldfrage, die in Fachkreisen bis heute diskutiert wird, auseinandersetzen.
Das Stück glänzt durch ein simples und doch aussagekräftiges Bühnenbild, eine fantastische schauspielerische Leistung und eine unglaublich gute Darstellung. Besonders die Eindringlichkeit der Darstellung ist mir in Erinnerung geblieben, da die Thematik und die Auseinandersetzung mit der Schuldfrage sehr gut umgesetzt wurden. Was ich zusätzlich noch erwähnen möchte, ist die Möglichkeit der Projektion vieler Aspekte des Stückes in die aktuelle Wirklichkeit (Corona, Neonazis usw.).
Ich hatte große Freude beim Zusehen und mir wurde in vielen Punkten aus der Seele gesprochen. Wie das aktuelle Weltgeschehen zeigt, ist die Auseinandersetzung mit solch einer Thematik und einem solchen Theaterstück wichtiger denn je geworden."